Musik für den Tonumfang Ihrer Okarina erkennen

Deutsch

Weil Okarinas einen begrenzten Tonumfang haben, ist es von Vorteil, wenn Sie lernen, passende Musiknoten zu erkennen.

Um den Tonumfang eines Musikstücks zu bestimmen, betrachten wir den Abstand zwischen der tiefsten und der höchsten verwendeten Note, auch bekannt als Intervall.

  • Ein Abstand von einer Position auf dem Notensystem wird als Sekunde bezeichnet.
  • Eine Entfernung von zwei Positionen auf dem Notensystem wird als Terz bezeichnet.
  • Ein Intervall von sieben Positionen auf dem Notensystem wird als Oktave bezeichnet.
  • Größere Intervalle als diese werden als Oktave und eine Sekunde, Oktave und eine Terz usw. bezeichnet.

Versuchen Sie, die Intervalle im folgenden Beispiel zu bestimmen. Denken Sie daran, dass nur der Höhenunterschied zwischen den Positionen der Notenköpfe hier von Belang ist, nicht ihre absolute Position. Auch die Reihenfolge der Noten ist in diesem Fall nicht von Bedeutung. Beginnen Sie einfach mit der unteren Note.

Um den Tonumfang eines Musikstücks zu ermitteln, suchen Sie die höchste und die tiefste Note im gesamten Stück und bestimmen Sie das Intervall zwischen ihnen:


X:1
M:4/4
K:C
L:1/16
E8 C4 D3D/E/ | F8 A4 A4 | F8 G4 A3A/B/ | c8 c4 c4 |
f8 d2c2 A3B/c/ | d8 c2d2 e3e/d/ | c8 B8 | c16 |

Beachten Sie, dass sich das tiefe C auf dem Notensystem technisch auf C4 bezieht, auch bekannt als mittleres C. Auf der Okarina ist es üblich, dieses C als das tiefe C des Instruments zu betrachten, unabhängig von der Oktave. Alt-Okarinas in C klingen eine Oktave höher als gesetzt, Sopran-Okarinas klingen zwei Oktaven höher.

Die Tonumfänge üblicher Okarinas

  • Eine Einzelkammer-Okarina kann ungefähr eine Oktave und eine Quarte spielen. Dies sind sechs Linien oder sechs Zwischenräume auf dem Notensystem.
  • Mehrkammern-Okarinas haben oft einen größeren Tonumfang. Bei einer Zweikammern-Okarina mit dem asiatischen Stimmsystem umfasst er zwei Oktaven und überspannt acht Linien oder Zwischenräume auf dem Notensystem.

Die Töne der Nebenlöcher sind nicht in diesen Tonumfängen enthalten. Wenn Sie auch die Nebenlöcher einbeziehen möchten, fügen Sie einfach eine oder zwei Noten am unteren Ende des Tonumfangs hinzu. Für die übrigen Beispiele in diesem Abschnitt gehe ich vom Tonumfang einer 10-Loch-Einzelkammer-Okarina in C aus.

Gleiches gilt für Okarinas in anderen Tonart-Stimmungen; wir müssen nur den Tonumfang nach oben oder unten verschieben. Sie können den Ton­umfang einer Okarina ermitteln, wenn Sie von der Grundnote der Tonleiter ausgehen. Hier sind zum Beispiel die Tonumfänge von Okarinas in D und G in Bezug auf eine Okarina in C:

Es gibt einen Trick, um die Grundnote der Dur-Tonleiter einer beliebigen Tonart-Signatur zu finden:

  • Bei Tonarten mit Kreuzen ist die Grundnote der Dur-Tonleiter immer die Note oberhalb des letzten Kreuzes in der Tonart-Signatur.
  • Bei Tonarten mit B-Zeichen liegt die Grundnote drei Noten unterhalb des letzten B-Zeichens.

Dies gilt sowohl für den Violinschlüssel als auch für den Bassschlüssel. Denken Sie daran, dass es völlig in Ordnung ist, die Tonart-Signaturen im Quintenzirkel nachzuschlagen. Sie müssen sie nicht alle im Kopf haben.

Musik transponieren

Jegliche Musik in den oben gezeigten Notenbereichen kann auf einer geeigneten Okarina gespielt werden. Musik im Umfang des Notenbereichs von C kann auf einer Okarina in C und Musik im G-Bereich kann auf einer Okarina in G gespielt werden.

Aber was, wenn Sie etwas im Bereich einer Okarina in G auf einer Okarina in C spielen möchten?


X:1
K:G
M:4/4
GdcBgbg2 | GcAc gf g2 |

Wenn Sie die obige Notation betrachten, sehen Sie Noten von G bis H. Auf den ersten Blick mag dieses Stück als unspielbar erscheinen, da es den Tonumfang am oberen Ende überschreiten würde. Dennoch kann es mithilfe einer Technik namens Transposition leicht angepasst werden.

Da alle Dur-Tonleitern auf demselben Muster basieren, können wir die Noten einer Tonleiter mit den entsprechenden Noten einer anderen Ton­leiter ersetzen. Die Melodie wird zwar höher oder tiefer klingen, aber als die gleiche Melodie erkennbar sein.

Hier ist die Melodie aus dem obigen Beispiel, die für eine Alt-Okarina in C transponiert wurde:


X:1
K:C
M:4/4
CGFE cec2 | CFDF cB c2 |

Wie Sie Musik transponieren können, wird im Abschnitt Musik für den Tonumfang Ihrer Okarina transponieren behandelt.

Weitere Notizen zu Tonumfängen

Oft werden Sie auf Musik stoßen, die einen passenden Tonumfang hat, etwa sechs Linien im Notensystem, die aber nicht in den Bereich einer einzelnen Dur-Tonleiter passt. Dies kann etwa Musik mit einem Tonumfang von D bis G sein, mit einem Kreuz in der Tonart-Signatur.


X:1
M:4/4
L:1/2
K:G
Df

In diesem Fall ist die höchste Note F♯ (Fis), das außerhalb des Tonumfangs einer Einzelkammer-Alt-Okarina in C liegt. Um diese Musik zu spielen, muss entweder eine Okarina in D oder eine Mehrkammern-Okarina verwen­det werden.

Die Grundnote von natürlichen, melodischen und harmonischen Moll-Tonlei­tern kann mit folgendem Trick ermittelt werden:

  • In Moll-Tonarten mit B-Zeichen ist der Name der Tonart zwei Noten oberhalb des letzten B-Zeichens.
  • Bei Tonarten mit Kreuzen ist es eine Note unterhalb des letzten Kreuzes.

Beispiele

Zuerst betrachten wir den Swallowtail Jig. Ein kurzes Überfliegen der Noten zeigt, dass die Melodie einen Tonumfang von G bis zum hohen H hat; dies ist eine Oktave und eine Terz, das passt gut. Sie könnten die Melodie um eine Quinte nach unten transponieren, damit sie in den Tonumfang einer Alt-Okarina in C passt. Alternativ kann sie wie geschrieben auf einer Okarina in G gespielt werden.

The Swallowtail


X:1
R:jig
M:6/8
L:1/8
K:Ador
|: cBA eAA | cBA edc | BGG dGG | gfe dcB |
cBA eAA | cBA e2f | gfe dcB | cBA A2d :|
|: efg a2b | a2b age | efg a2b | age g2d | 
efg a2b | a2b age | gfe dcB | cBA A2d :|

Die Melodie The Girl I Left Behind Me hat einen Tonumfang von D bis G und liegt im gewünschten Bereich. Wenn Sie sie eine große Sekunde (zwei Halbtöne) nach unten transponieren, passt sie auf eine Alt-Okarina in C in der Tonart F. Ein Vorzeichen ist erforderlich, um H durch B zu ersetzen.

Musik, bei der die Grundnote in der Mitte des Tonumfangs liegt, ist keine Seltenheit. Solche Melodien müssen in der Regel auf einer Okarina in einer anderen Tonart-Stimmung als geschrieben gespielt werden, um den erfor­derlichen Tonumfang zu erreichen.

The Girl I Left Behind Me


X:1
R:polka
M:2/4
L:1/8
K:Gmaj
|: g/f/ | ed BA | BG E>F | G2 G/A/B/c/ | d2 dg/f/ |
ed BA | BG E>G | FA DE/F/ | G2 G :|
|: z/A/ | Bd ef | gd BG | Bd ef | g2 f>^c |
ed BA | BG E>G | FA DE/F/ | G2 G :|

Die nächste Melodie, Michael Wiggins, ist etwas ungewohnt. Sie ist in D-Dur geschrieben, mit einem Tonumfang von F♯ (Fis) bis zum hohen A. Sie passt, aber sie in einem naiven Ansatz sechs Halbtöne tiefer zu transpo­nieren, führt zu As-Dur (A♭). Viel einfacher kann sie gespielt werden, wenn sie sieben Halbtöne nach unten transponiert wird, für eine Okarina in G mit einem Nebenloch.

Michael Wiggins


X:040
M:6/8
L:1/8
R:Country Dance
B:T. Westrop’s 120 Country Dances, 1860’s, p. 8, no. 40
Z:VMP-R.Greig 2010
K:D
A | f2f (fe).d | (cB).AA2A | f2f (fe).d | (g(e2)e2)A |
f2f (fe).d | dcB AFA | Bcd cde | (f(d2)d2) :|
(d/c/) | dBA ^GBd | ecB Ace | fdB ^Ged | (c(e2)e2)e |
a2ea2e | aec Ace | fdB ^Ged | (c(A2)A2)+D.C.+ |]

Lemmy Brazil's Number 2 hat den gleichen Tonumfang und passt für eine Okarina in G mit einem Nebenloch, obwohl es umstritten ist, ob dies ratsam ist. Das tiefe F♯ (Fis) in der Melodie tritt auf einem betonten Taktschlag auf. Diese Note muss also betont sein, und ein Nebenloch ist möglicherweise nicht ausreichend.

Lemmy Brazil's


X:1
R:hornpipe
M:4/4
L:1/8
K:Dmaj
|: A3/2G/2 | F2 A2 (3BcB A2 | d3/2e/2f3/2d/2 B2 A3/2G/2 | F3/2A/2d3/2A/2 B3/2c/2d3/2f/2 | e2 e2 e2 A3/2G/2 |
F2 A2 (3BcB A2 | d3/2e/2f3/2d/2 B2 A3/2G/2 | F3/2A/2d3/2A/2 B3/2c/2d3/2f/2 | e2 e2 d2 :|
|: f3/2g/2 | a3/2f/2d3/2f/2 a3/2f/2 d2 | d3/2e/ (3fed B2 A3/2G/2 | F3/2A/2d3/2A/2 B3/2c/2d3/2f/2 | e2 e2 e2 f3/2g/2|
a3/2f/2d3/2f/2 a3/2f/2 d2 | d3/2e/ (3 fed B2 A3/2G/2 | F3/2A/2d3/2A/2 B3/2c/2d3/2f/2 | e2 e2 d2 :|

Abschluss

Wenn Sie lernen, den Tonumfang jeder Musik zu erkennen, die Sie sich anschauen, können Sie Ihr Repertoire erweitern. Mit etwas Übung können Sie spielbare Musik in ungewöhnlichen Tonarten oder mit ungewöhnlichen Tonumfängen auf einen Blick erkennen.

Passt ein Musikstück in den Tonumfang einer Okarina, bedeutet dies jedoch nicht zwangsläufig, dass es praktisch spielbar ist oder musikalisch funktioniert. Manche Musikstücke wurden für Instrumente mit bestimmten Eigenschaften geschrieben, etwa einem bestimmten Timbre oder einer umfangreichen Lautstärkedynamik, und werden auf Instrumenten ohne diese Eigenschaften nicht richtig klingen.

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