Richtig in die Okarina blasen

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Um einen sauberen Ton zu erzeugen, muss richtig in die Okarina geblasen werden, und dies beginnt mit Ihrer Atmung. Vielleicht wissen Sie bereits, dass Ihr Körper auf zwei verschiedene Arten atmen kann:

Brustatmung Animation, welche die Brustatmung zeigt
Bauchatmung Animation, welche die Bauchatmung zeigt

Um zu erfahren, wie sich diese beiden Atemformen anfühlen, legen Sie zuerst eine Hand auf Ihren Bauch in Höhe des Bauchnabels und die andere etwas weiter oben auf Ihre Rippen.

  • Sie verwenden die klavikulare oder Brustatmung, wenn Sie in Ihren Oberkörper atmen, sodass sich nur die Hand bewegt, die auf Ihren Rippen liegt. Wenn Sie dabei in einen Spiegel schauen, werden Sie feststellen, dass sich Ihre Schultern heben und senken.
  • Bei der Zwerchfellatmung atmen Sie so, dass sich nur die Hand am Bauchnabel bewegt.

Am Anfang fällt Ihnen die Bauchatmung möglicherweise leichter, wenn Sie auf dem Rücken liegen und Ihre Hände wie gezeigt platzieren. Sie können sich auch mit einem Buch auf dem Bauch hinlegen und sich darauf konzentrieren, es anzuheben und abzusenken.

Sich der Atemtechnik bewusst zu sein, ist essenziell für das Spiel auf der Okarina, weil es mit der Bauchatmung erheblich einfacher ist.

Vielleicht erinnern Sie sich aus der Schule an ein Modell der menschlichen Lunge, das aus einem Ballon in einer Flasche und einem weiteren besteht, der über den offenen Boden der Flasche gespannt ist. Die Flasche stellt Ihren Brustkorb dar, der tatsächlich wie ein ›Korb‹ aus Knochen wirkt. Der gespannte Ballon über dem Boden stellt das Zwerchfell dar.

  • Wenn Sie mit Ihrem Zwerchfell atmen, bewegt sich das Zwerchfell auf und ab. Dabei erfüllt es die gleiche Funktion wie ein Kolben in einer Spritze und saugt Luft in Ihre Lungen.
  • Die flache Atmung erfolgt dagegen durch Ausdehnen und Zusammenziehen des Brustkorbs selbst. Da dieser hauptsächlich aus Knochen und Knorpel besteht, ist er viel eingeschränkter in seiner Bewegung, wodurch auch Ihre Luftkapazität und Atemkontrolle eingeschränkt wird.

Wenn Sie sich während des Tages beobachten und darauf achten, wie Sie atmen, stellen Sie vielleicht fest, dass Sie hauptsächlich die eine oder die andere oder sogar eine Mischung aus beiden Formen verwenden.

Es lohnt sich, das Atmen zu üben und die ausschließliche Zwerchfellatmung zu lernen. Ich würde Ihnen empfehlen, ein paar Minuten pro Tag mit den vorgeschlagenen Methoden zu üben, bis es automatisch funktioniert.

Lohnenswert ist auch, einige Zeit mit der Erforschung der Anatomie der Atmung zu verbringen. Durch die Kenntnis der Mechanik verstehen Sie genau, was Sie erreichen möchten, und können auch einige der folgenden häufigen Missverständnisse auflösen:

  • Es ist vielleicht naheliegend, zum tiefen Durchatmen die Schultern wirklich hoch zu heben, aber das ist gar nicht notwendig.
  • Den Bauch beim Atmen einzuziehen, ist kontraproduktiv. Wenn wir mit dem Zwerchfell atmen, dehnt sich der Muskel nach unten aus. Dabei drückt er auf Organe wie Magen und Darm und bewirkt, dass sich Ihr Bauch nach außen dehnt.

Die Mundstellung für die Okarina

Die Mundstellung bezieht sich darauf, wie Sie Ihre Lippen formen, und spielt bei der Okarina eine größere Rolle, als Sie vielleicht erwarten. Wenn Sie zum Beispiel mit der Zunge sehr nah an den Zähnen in eine Okarina blasen, kann dies einen lauten Ton erzeugen.

Das Ziel der Mundstellung für die Okarina ist es, Ihre Lippen und ihre Zunge so zu positionieren, dass die Luft ungehindert strömen kann.

Trennen Sie zuerst Ihre Zähne. Rollen Sie Ihre Lippen leicht nach innen, sodass sie flach an den Zähnen anliegen (siehe Pfeile). Legen Sie die Zunge an die Unterlippe und bedecken Sie die unteren Zähne.

In order to get the best possible sound out of an ocarina, your mouth needs to create a smooth air path, otherwise called an embouchure. Your lips should be slightly parted, and covering your teeth. The top of your tongue should be in line with your bottom lip and covering the teeth. The rear of your tong should be at the base of your mouth, and your glottis fully open

Als Nächstes:

  • Bilden Sie eine kleine ovale Öffnung zwischen Ihren Lippen. Sie sollte von mäßiger Größe sein, da sie einen lauten Ton erzeugt, wenn sie zu klein ist.
  • Legen Sie das Mundstück der Okarina locker gegen die Öffnung, mit gerade genug Druck, um eine Abdichtung zu schaffen.

Das Mundstück sollte sanft an der Außenseite Ihrer Lippen anliegen und niemals die Zähne berühren. Versuchen Sie nicht, das Mundstück mit den Lippen zu greifen, da sie nicht für die Unterstützung des Instruments verantwortlich sind.

The best posture for the lips when playing an ocarina is slightly parted and a little puckered. Create an aperture between the lips to direct air into the windway. This is essential technique for multichambers, so you can direct air into the correct windway
When playing an ocarina, your lips should be puckered, with the mouthpiece gently touching them. Never put the mouthpiece a long way into your mouth

Die Öffnung der Lippen ist besonders beim Spiel auf einer Mehrkammern-Okarina entscheidend, da sie die Luft in den richtigen Windkanal leitet. Wenn Sie zu viel von dem Mundstück in den Mund nehmen, erschwert die entstehende Reibung auch den Wechsel zwischen den Kammern.

Beachten Sie, dass es bei jeder Okarina auch darauf ankommt, wie Sie das Instrument halten. Es sollte so ausgerichtet sein, dass Sie direkt in den Windkanal blasen. Eine starke Neigung nach oben oder unten knickt den Luftkanal, was den Luftstrom einschränken und zu einem verrauschten Ton führen kann.

Ocarina being blown correctly, creating a smooth air passage from the mouth into the instrument. The ocarina is held parallel with the ground, with the head in a normal upright position
A diagram showing an ocarina being blown at a poor angle, with the ocarina angled sharply down. This will increase turbulence and result in a worse tone

Die Auswirkungen der Körperhaltung

Offensichtlich spielt die allgemeine Haltung Ihres Körpers eine Rolle, wenn Sie bequem spielen möchten. Sie kann sich jedoch auch auf Ihre Atmung auswirken.

Wenn Sie aufrecht stehen oder sitzen, erhöht sich Ihre Luftkapazität erheblich, da das Beugen Ihren Bauch komprimiert und die Zeit einschränkt, die Sie zwischen den Atemzügen spielen können.

Probieren Sie Folgendes:

  • Beugen Sie Ihren Oberkörper nach vorne.
  • Atmen Sie so viel wie möglich mit Ihrem Zwerchfell ein.
  • Halten Sie den Atemzug und strecken Sie Ihren Oberkörper. Mit Ihrem Zwerchfell können Sie plötzlich noch mehr Luft einatmen.

Um Ihre Haltung zu überprüfen, stellen Sie sich mit dem Rücken an eine Wand, vorzugsweise ohne Fußleiste. Ihre Fersen, Ihr Gesäß, Ihre Schultern und Ihr Hinterkopf sollten alle die Wand berühren.

Diese Haltung beizubehalten ist am einfachsten, wenn Sie stehen oder auf der Kante eines Stuhls, einem aufgerollten Handtuch oder einem Block sitzen.

Seien Sie vorsichtig, da Sie leicht in eine krumme Haltung verfallen können, wenn Sie z. B. einen zu niedrigen Notenständer oder andere Umstände kompensieren. Es ist besser, die äußeren Faktoren anzupassen, als eine schlechte Haltung einzunehmen.

Beachten Sie, dass Ihre Brustmuskulatur möglicherweise sehr angespannt ist, sodass Sie nicht gerade stehen können, wenn Sie lange Zeit in einer krummen Haltung verbracht haben. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, nutzen Sie andere Ressourcen, die sich mit diesen Schwierigkeiten beschäftigen, und suchen Sie ärztlichen Rat.

Artikulation (Noten beginnen und beenden)

Beim erstmaligen Spielen eines Blasinstruments fühlt es sich oft naheliegend an, Noten mit einem ›Hauchen‹ zu beginnen und zu beenden. Leider führt dies dazu, dass die Tonhöhe ansteigt, ihren Höhepunkt erreicht und abfällt. Der Ton klingt unsicher, da die Tonhöhe nicht gehalten wird.

Wir möchten jedoch, dass der Ton sofort mit der richtigen Tonhöhe beginnt und genauso jäh endet. Sie können den Unterschied in den folgenden Klangbeispielen hören.

Falsches Blasen An intuitive way of articulating sounds on the ocarina is to pulse your breath, similar to blowing out a candle, however this results in the pitch ramping up and rolling off, never staying at a single pitch. Playing like this sounds very indefinite

Richtiges Blasen To articulate notes on the ocarina, it's best to use your tongue to control your airflow by touching the tip of the tongue to the roof of your mouth. By doing this notes start and finish cleanly, and the duration of the note stays at a single pitch. Other blowing techniques can be used to create ornamentation, but this should be your basis

Eine saubere Artikulation erreichen wir mit der Zunge.

  • Sagen Sie Tu und verlängern Sie das u: Tuuuuuu....
  • Achten Sie darauf, was Ihre Zunge tut. Beachten Sie, wie sie geformt ist, um die Luft zunächst zu blockieren, und wie sie sich senkt, um die Luft freizugeben.
  • Wiederholen Sie dies nun, ohne das Wort mit der Stimme zu äußern.

Der Beginn eines Tones läuft ähnlich ab wie das Tuuuuuu.... Um den Ton zu beenden, wird die Zunge schnell angehoben und der Luftstrom blockiert, wie ...uuuuuuT. Probieren Sie dies mit Ihrer Okarina.

Denken Sie daran, die Spannung in Ihren Wangen zu halten, damit sie sich nicht aufblähen. Das Aufblähen der Wangen bringt nichts und kann Ihre Kontrolle über das Instrument einschränken.

Wenn das Artikulieren mit der Zunge für Sie noch nicht funktioniert, machen Sie sich keine Sorgen. Im nächsten Artikel dieser Serie werden wir die Physiologie noch viel detaillierter untersuchen.

Zunge abgesenkt The best position of the tongue when blowing an ocarina is in the base of the mouth, covering the teeth, with the rear of the tongue down. This creates a clear air path, and produces the best possible sound from an ocarina
Zunge angehoben When playing the ocarina the tongue is used to stop the air to separate notes. The tongue is touched to the roof of the mouth slightly behind your teeth, similar to pronouncing a 'T' or 'D'.  Pressure builds behind the tongue, which is released when it is lowered, creating a clean attack. Note that positioning the tongue too close to the teeth will create a noisy tone

Im Grunde passiert Folgendes:

  • Die Zunge ist so positioniert, dass sie den Gaumen abdichtet und den Luftstrom blockiert.
  • Wenn Sie beginnen auszuatmen, kann keine Luft strömen, da die Zunge im Weg ist.
  • Dann wird die Zungenspitze abgesenkt, um diesen gespeicherten Druck abzulassen.

Der plötzliche Luftimpuls gibt der Note einen ›Angriff‹, also einen Moment, in dem die Klangqualität anders ist als beim stetigen Blasen. Die Position ihrer Zunge ändert den Klang dieses Angriffsmoments; näher an den Zähnen, wie in dem Laut t, erzeugt sie einen deutlichen und harten Angriffsmoment, während das Platzieren der Zunge weiter hinten am Gaumen, wie etwa bei dem Laut d, einen weicheren Angriffsmoment erzeugt.

Lange Töne auf Ihrer Okarina spielen

Es ist essenziell, Noten sauber zu beginnen und sie über ihre Dauer stabil zu halten. Um dies zu üben, können wir die Übung mit dem langen Ton verwenden.

  • Greifen Sie eine Note in der Mitte des Tonumfangs. Wenn Sie eine Okarina in C spielen, ist die Note G eine gute Wahl.
  • Beginnen Sie die Note mit Ihrer Zunge, wie zuvor beschrieben.
  • Halten Sie die Note. Wenn Ihnen die Luft ausgeht, beenden Sie die Note sauber mit der Zunge.

Versuchen Sie, die Tonhöhe der Note über die gesamte Dauer stabil zu halten. Denken Sie daran, die Tonhöhe, die Sie spielen, mit einem chromatischen Stimmgerät zu überprüfen und Ihren Atemdruck nach Bedarf zu erhöhen oder zu senken.

Weitere Tipps zur Atemkontrolle finden Sie im Artikel Entwicklung der Atemkontrolle.

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