Die Atemkurve der Okarina
Die Atemkurve beschreibt, wie sich Ihr Blasdruck entlang des Tonumfangs einer Okarina ändern muss, damit Sie einen sauberen Ton erzeugen und stimmig spielen können.
Atemkurven existieren, weil das Öffnen von Fingerlöchern die Luft in der Kammer entweichen lässt. Wenn die meisten Löcher geschlossen sind, ist wenig Luft erforderlich, um einen Ton zu erzeugen. Für höhere Töne müssen Sie jedoch immer stärker blasen. Wenn Sie diese Drücke messen und ein Diagramm erstellen würden, würde es ungefähr so aussehen:

Es ist ziemlich einfach, die Atemkurve der Okarina zu beobachten, da sich die Tonhöhe mit dem Blasdruck ändert:
- Greifen Sie eine tiefe Note und stellen Sie Ihren Blasdruck mit einem chromatischen Stimmgerät ein, bis Sie im Einklang sind.
- Wiederholen Sie dies mit einer hohen Note und beobachten Sie den Druckunterschied.
Die Atemkurve ist bei jeder Okarina anders. Einige Instrumente erfordern nur eine kleine Druckänderung, bei anderen steigt der erforderliche Blasdruck in Richtung der hohen Töne stark an. Sie können die Änderung auch quantifizieren, wie es unter Messung der Atemkurve einer Okarina beschrieben wird.
Es ist sehr aufschlussreich, Okarinas verschiedener Hersteller auszuprobieren und zu beobachten, wie die Atemkurve den Ton des Instruments sowie andere Spieleigenschaften verändert.

Die natürliche Atemkurve ist ungefähr exponentiell. Das bedeutet, dass bei höheren Tönen eine größere Änderung des Blasdrucks von einer Note zur nächsten notwendig ist. Die genaue Form der Kurve hängt von vielen Faktoren ab, darunter:
- Kammervolumen im Verhältnis zur Klanghöhe;
- Die Größe des Schalllochs;
- Der Abstand zwischen dem Windkanalausgang und dem Labium;
- Die Anzahl der Fingerlöcher;
- Wie eng der Windkanal ist;
- Wie der Hersteller die Okarina gestimmt hat.
Okarinas mit steileren oder flacheren Atemkurven haben unterschiedliche Vor- und Nachteile für die spielende Person. Steilere Atemkurven führen zum Beispiel zu einer größeren Volumendynamik zwischen den hohen und tiefen Tönen (Siehe Spieleigenschaften und Timbre von Okarinas).
Atemkurven in Mehrkammern-Okarinas
Die Atemkurven von Mehrkammer-Okarinas haben die gleichen Eigenschaften und Variationen wie jene der Einkammer-Okarinas. Auch diese Instrumente können jeweils für eine flachere oder eine steilere Atemkurve gestimmt werden. Beachten Sie jedoch, dass die Atemkurven der Kammern unabhängig voneinander sind.
Der Übergang zwischen dem höchsten Ton einer Kammer und dem tiefsten Ton der nächsten Kammer wird als Kammergrenze bezeichnet. Mehrkammern-Okarinas sind in der Regel so gestimmt, dass das untere Ende der höheren Kammer einen ähnlichen Druck erfordert wie das obere Ende der ersten.
Manchmal gibt es jedoch auch einen Druckabfall zwischen den Kammern, der für gewöhnlich eingerichtet wird, um das mehrstimmige Spiel zwischen den Kammern zu ermöglichen.
